Sage über Afra


Afra, eine Tochter des Königs von Zypern, kam nach dem Tod ihres Vaters mit ihrer Mutter über Italien nach Augsburg. Durch den Bischoff Narcissus wurde sie zum Christentum bekehrt. Während der Christenverfolgung lehnte sie es ab, zu ihrem ursprünglichen Glauben an römische Götter zurückzukehren. Sie wurde daraufhin im Jahr 304 auf dem Lechfeld bei Augsburg verbrannt. Im Jahr 1064 erfolgte ihre Heiligsprechung. Augsburg ist daher die Quelle der Afra-Verehrung. Dort wird heute noch jährlich in der Basilika St. Ulrich und Afra am 7. August das Afra-Fest gefeiert. Von hier aus verbreitete sich der Kult über das Bistum Augsburg weiter über Bayern (Regensburg), Franken (Würzburg), bis nach Mittel- (Lorsch, Fulda, Mainz) und Norddeutschland (Meißen, Lüneburg). Außerdem erreichte er den Mittelrhein, die Schweiz (Einsiedeln, St. Gallen) und das Elsass (Straßburg), die Niederlande (Egmond), Frankreich (Lyon, Le Mans) und Spanien (Gerona, Sevilla, Tarragona) sowie Österreich und Italien. Auch Ordensgemeinschaften(Bendikter, Zisterzienser, Augustiner) stellten ihre Niederlassungen unter den Schutz der heiligen Afra. So auch in Meißen, wo der aus Augsburg stammende Bischof Engher die Kirche, die zum 1208 entstandenen Augustinerkloster gehörte, unter den Schutz der heiligen Afra stellte. Schon im Jahre 1205 erfolgte die Gründung des Augustiner-Chorherrenstiftes St. Afra, das auch eine Schule für die Chorsängerausbildung in kleinstem Rahmen unterhielt. Aus dieser Zeit stammt also die Namensgebung für Kloster, Kirchgemeinde und Wohngebiet(Afra-Berg). Im Zuge zahlreicher Reformen (auch als Kirchenvisitationen bezeichnet) erfolgten seit dem Jahr 1539 wesentliche Veränderungen der Kirchenorganisationen, durch die die Gemeinden mehr Verantwortung für das Schulwesen erhielten. Nach Aufhebung des Augustinerklosters kam es 1543 zur Gründung der Fürstenschule St. Afra. Aufgrund der geografischen Lage im Kirchen- und später im Stadtgebiet St. Afra erhielt unsere jetzige Grundschule diesen Namen. Sie war immer eine Volksschule.